Motorola 2024: Gewinner und Verlierer

Motorola 2024: Gewinner und Verlierer

Der Motorola-Smartphone-Katalog für 2024 umfasst beeindruckende 30 Modelle. Darunter finden sich die neuen Edge 50-Handys, zwei innovative faltbare Geräte, eine Handvoll erschwinglicher Moto G-Modelle sowie das ThinkPhone, das eine Hommage an Lenovo – Motorolas Muttergesellschaft – darstellt.

Einige Geräte haben durchweg überzeugt, während andere enttäuscht haben. Wir werfen einen Blick darauf, welche Modelle überzeugt und welche gefloppt sind.

Im Bereich der faltbaren Smartphones war 2024 ein eher ruhiges Jahr, doch Motorola hat trotz der stagnierenden Entwicklung enorme Fortschritte gemacht. Der Razr 50 Ultra ist ein Hauptgrund dafür, da das Klapphandy alle Erwartungen an seinen beeindruckenden Vorgänger übertroffen hat. Das faltbare Display weist keine nennenswerten Falten auf, und der Prozessor ist für ein Smartphone dieser Kategorie bemerkenswert schnell.

Ein weiteres Plus des neuen Razr ist, dass es endlich wasserdicht ist und mit einem Teleobjektiv ausgestattet wurde.

Nur wenige Unternehmen bieten Klapphandys außerhalb Chinas an. Daher gebührt Motorola Anerkennung dafür, dass das Razr 50 Ultra (in den USA als razr+ 2024 verkauft) auch internationale Märkte erobert hat.

Wenn wir schon beim Thema faltbare Geräte sind, dürfen wir das Standard-Modell Razr 50 nicht unerwähnt lassen. Zwar wurden einige Vorteile des Razr 40 Ultra übernommen, doch die Kamera enttäuschte. Darüber hinaus war die Leistung des Dimensity 7300 Chips eine Enttäuschung; das fühlt sich an wie ein Tiefschlag für alle, die bereit sind, 800 € für ein Smartphone auszugeben.

Motorola brachte das Razr 50 (in den USA als razr 2024 bekannt) als eine erschwinglichere Variante des Ultra-Modells auf den Markt, was zwangsläufig einige Abstriche bedeutete. Traurigerweise wurde der Adapter aus der Verpackung entfernt, unter dem schwammigen Vorwand, umweltfreundlich zu handeln. Dieses Argument greift kaum, angesichts der klobigen Verpackung.

Das Moto Neo dieses Jahr hat sich in einer eigenen Kategorie positioniert – es handelt sich um ein leichtes Handy mit relativ kleinem Bildschirm, das im Preis und in der Leistung mit Mittelklassemodellen konkurriert. Mit einer IP68-Zertifizierung, einem großartigen Bildschirm und einer soliden Akkulaufzeit bietet es auch kabelloses Laden.

Das Edge 50 Neo besticht zudem mit ansprechendem Design. Alle Farbvarianten wurden in Zusammenarbeit mit Pantone ausgewählt, und jede der fünf Farbvarianten ist atemberaubend.

Kürzlich wurde das Edge 50 Neo in Mocha Mousse, der Pantone-Farbe des Jahres 2025, vorgestellt. Diese Farbe ist von Kakao, Schokolade und Kaffee inspiriert. Natürlich sind Geschmäcker subjektiv, aber diese kräftige Farbe ist ein weiterer gewagter Schritt seitens Motorola.

Die farblich abgestimmte Hülle ist ein weiteres schönes Detail des Edge 50 Neo.

Die Edge 50 Familie umfasst fünf Modelle, wobei das Standardmodell leicht in Vergessenheit geraten könnte. Der Einstiegspreis von 500 € ist zwar konkurrenzfähig, aber der veraltete Snapdragon 7 Gen 1 Prozessor setzt das Gerät sofort unter Druck.

Wir haben das Handy vor einigen Wochen getestet und waren vom Akkutest enttäuscht. Außerdem wurde trotz des OLED-Displays auf die AOD-Funktion verzichtet, was vielleicht gut ist, um die bereits schwache Akkulaufzeit nicht weiter zu gefährden.

Das Edge 50 ist jedoch kein völliger Reinfall. Es hat immer noch ein schlankes, leichtes Gehäuse, und die Rückseite ist rutschfest, was die Handhabung erleichtert. Das Gerät ist IP68-zertifiziert und renommierter Widerstand gegen extreme Temperaturen. Auch die Kameras ist ansprechend, auch wenn die App nicht immer mit dem Tempo mithält.

Wir haben bereits über das Edge 50 Neo und seine Farben gesprochen, dürfen jedoch auch nicht die Partnerschaft von Motorola mit Pantone vernachlässigen.

Diese Zusammenarbeit ist schlicht: Der Handyhersteller erhält das Recht, markenrechtlich geschützte Namen und Designs für seine Smartphones zu verwenden, während Pantone von erhöhter Markenpräsenz und der Präsentation seiner kräftigen Farben auf Materialien wie Leder, Kunststoff und Glas profitiert.

Pantone ist in zahlreichen Branchen die Referenz für Farben. Sie bieten Konsistenz und ein zuverlässiges Farbschema, das Druckereien, Fabriken und Produktionsstätten verwenden.

Besonders im Hinblick auf die Moto- und Edge-Modelle konnten wir in den letzten 12 Jahren beeindruckende Optionen erleben. Mehrere Handys, darunter das Edge 50, Edge 50 Ultra und Razr 40 Ultra, kommen in der Farbe Peach Fuzz, der Farbe des Jahres 2024. Das Top-Faltgerät des Jahres erhielt die Mocha Mousse-Behandlung.

Selbst als Motorola sich entschied, die Namensrechte der Moto G-Serie nicht zu bezahlen, konnten wir weiterhin mutige Farben sehen, wie das lila Moto G85, das grüne Moto G35 und unser Favorit, das Twilight Purple Moto G55.

Wir wollten einen Moto G-Smartphone auswählen, hatten aber Schwierigkeiten, das schlechteste zu bestimmen. Daher präsentieren wir Motorolas größten Flop des Jahres 2024 – die Moto G-Serie.

Es ist verständlich, dass Moto G-Handys erschwinglich sein sollen, aber Motorola hat zu viele Abstriche gemacht, um die Preise niedrig zu halten. Der G35 setzte auf einen wenig beeindruckenden Unisoc-Chip, behielt jedoch den 5.000 mAh Akku mit 18W Aufladung vom Vorgänger; der G55 bot kaum eine Verbesserung zum Vorgänger, und aus unbekannten Gründen wurde auf einen Moto G65 verzichtet.

Das Unternehmen brachte zwar einen Moto G75 auf den Markt, der derzeit teurer ist als das Edge 50 Fusion, trotz eines weniger leistungsstarken Prozessors, langsamerem kabelgebundenem Laden und einer grundlegenden Kameraausstattung.

Die Enttäuschung findet ihren Abschluss mit dem Moto G85, das kaum ein würdiger Nachfolger des G84 ist, trotz beeindruckender Merkmale wie verbesserter Haupt- und Selfiekamera.

Motorola hinkt in puncto Software-Updates schon länger hinterher. Glücklicherweise hat das Unternehmen 2024 den Kurs geändert und die Unterstützung erheblich ausgeweitet, besonders das Mittelklassegerät Edge 50 Neo erhält bemerkenswerte fünf Versionen des neuen Android OS.

So lange zählen wir das noch nicht als Gewinn, da Versprechen schnell gemacht sind. Wir müssen abwarten, ob Motorola diese Versprechen einlösen wird. Natürlich hat das Unternehmen auch angekündigt, dass einige KI-Funktionen in der Entwicklung sind, aber erst wenn diese Funktionen auf dem Bildschirm erscheinen, werden wir sie als Gewinn verbuchen.